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Positionspapier Grüngutsammelstelle

Die Fraktion der Freien Wähler im Gemeinderat Loffenau hat sich in der Gemeinderatssitzung am 20.09.2011 für einen modifizierten Weiterbetrieb der Grüngutsammelstelle in Loffenau ausgesprochen. Dabei waren für uns folgende Gesichtspunkte maßgebend:

In der orientierenden Untersuchung eines Ingenieurbüros wurden im Mai 2010 u.a. folgende Feststellungen getroffen:

  1. „Die Standsicherheit der Altablagerung ist … aufgrund der relativ steilen Böschung nicht gegeben. Einstauungen sind jedoch immer ein wesentliches Auslösungselement von Hangrutschungen.“
  2. Eine Gefährdung besteht auch darin, dass der vorhandene Entwässerungskanal im Bereich des Grünschnittplatzes undicht und der Kanalauswurf ungesichert ist.“

Wir haben daraus folgende Schlussfolgerungen gezogen:

  • Wenn wir ein einhalb Jahre auf die Reparatur des undichten Entwässerungskanals und des Kanalauswurfs verzichtet haben, kann eine akute Gefährdung, die eine sofortige Schließung rechtfertigt, nicht gegeben sein
  • Durch das Fällen der Bäume an der Böschung fehlt die stabilisierende Wirkung des Wurzelwerkes. Diese Bäume haben die Orkane 1990 und 1999 überstanden, während der Wald oberhalb des Bauhofes geworfen wurde.
  • Der neu geschüttete Erdwall an der Böschungskante verhindert, dass Oberflächenwasser abfließen kann. Folge: das Oberflächenwasser sammelt sich zu einem See, sickert dadurch langsam in den Deponiekörper ein und führt zu einer Durchfeuchtung

Aufgrund dieser Gesamtsituation halten wir folgende Maßnahmen auch bei einer Schließung des Platzes für erforderlich:

  • Schadhaften Entwässerungskanal reparieren und Kanalauswurf sichern
  • Erdwall an der Böschung beseitigen
  • Oberfläche des spitz zulaufenden Teils des Grüngutplatzes mit wenig wasserdurchlässigem Material auffüllen damit das Oberflächenwasser abfließen kann
  • Böschungssicherung durch neue Bepflanzung
  • Sicherung des Böschungsfußes durch Aufschüttung

Die seit Frühjahr 2011 laufenden Messungen an der Böschung haben bis jetzt noch keinen Hinweis auf weitere Rutschungen ergeben.

Nach unserer Auffassung wäre es zu verantworten gewesen, die Grüngutsammelstelle in modifizierter Form weiterzubetreiben, wenn der nördliche, spitz zulaufende Teil gesperrt und wie oben beschrieben saniert wird, und dafür das benachbarte Gelände, das an die Firma Häfele verpachtet ist, mit dazugenommen wird. Dieses Gelände ist befestigt, wird seit Jahren als Lagerplatz für Metalle genutzt und dadurch mit LKW befahren. Die aktuelle Gewichtbelastung ist deutlich höher als bei einer möglichen Nutzung als Grüngutsammelstelle.

Wir akzeptieren die getroffene Mehrheitseinscheidung, die sich alle Gemeinderäte sicher nicht einfach gemacht haben. Niemand kann vorhersagen ob es zu Rutschungen kommen wird, es kann aber auch niemand garantieren, dass es keine Rutschungen geben wird.

Wir hoffen, dass die vielfach diskutierten negativen Auswirkungen der Schließung der Grüngutsammelstelle nicht eintreten werden. Diesen Sachverhalt werden wir weiter beobachten und bei Bedarf das Thema wieder aufgreifen.