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Belastung durch Verkehrslärm ist für die FWG Loffenau weiter ein wichtiges Thema

Laut WHO liegt die Lärmbelastung durch Umweltfaktoren wie Straßen-, Schienen- und/oder Flugverkehr an zweiter Stelle hinter der Luftverschmutzung. Laut Umfragen fühlt sich jeder dritte Bürger tagsüber durch Lärm belästigt und jeder fünfte wird durch Lärm im Schlaf gestört.
„Lärm ist nicht nur ein Umweltärgernis, sondern auch eine Bedrohung für die öffentliche Gesundheit“, sagt hierzu die WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab. „Wir hoffen, dass die neuen Befunde Regierungen und örtliche Behörden dazu veranlassen werden, Lärmschutzkonzepte auf nationaler und lokaler Ebene einzuführen und so die Gesundheit der Europäer vor der wachsenden Gefahr zu schützen.“ [1]

Ausflugsregionen wie der Nordschwarzwald, darunter auch Loffenau und das Murgtal, ziehen in den Monaten April – Oktober speziell an Schönwetter-Wochenenden viele Ausflügler an. Darunter sind leider auch immer mehr schwarze Schafe die unnötig viel Lärm mit ihren Fahrzeugen verursachen und nur wenig Rücksicht auf Anwohner und Naturliebhaber nehmen.

Um bei der Bevölkerung, Behörden und Politik Gehör zu finden, bilden sich bundesweit immer mehr Initiativen. Auch im Murgtal, bzw. eigentlich schon im Nordschwarzwald gibt es einen losen Zusammenschluss von mehreren Initiativen zu einer Interessengemeinschaft die sich Ende März unter der Leitung des AK Umwelt und Natur der Stadt Gaggenau zum ersten Mal getroffen hat. Vertreter aus Gaggenau, Ottenau, Michelbach, Gernsbach, Baden-Baden-Geroldsau, Loffenau, Reichental, Staufenberg und Herrenwies haben Themen wie eine tiefergehende Zusammenarbeit, ein regelmäßigen Informationsaustausch und die Koordination der jeweiligen lokalen Aktivitäten diskutiert und eine erste gemeinsame Aktion, in Form einer Proteststernfahrt gegen Verkehrslärm am 1. Juni 2019 verabschiedet. Für die FWG Loffenau hat Markus Schweikhardt als einziger Vertreter aus Loffenau an dem Treffen teilgenommen.

Der Ausrichter der Demonstrationsfahrt mit Start und Endpunkt an der Kulturhalle Gaggenau-Bad Rotenfels ist die Stadt Gaggenau in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Umwelt und Natur

unter dem Motto:

„Fahren mit Spass – LAUT ist OUT“.

Die Veranstaltung findet am 1. Juni ab 10:00 Uhr an der Kulturhalle Bad Rotenfels statt.

Nach den entsprechenden Begrüßungs- und Einweisungsworten durch Herrn Oberbürgermeister Florus und einen Vertreter der Verkehrspolizei sowie kurzen Stellungnahmen zum Thema von Schülern aus Gaggenau und Gernsbach starten die etwa 30 Fahrzeuge auf ihre Rundfahrt gegen mutwilligen, vermeidbaren Verkehrslärm. Als Stationen vorgesehen sind Gaggenau, Michelbach, Moosbronn, Bad Herrenalb, Loffenau, Gernsbach, Hörden, Ottenau, Gaggenau und schließlich wieder Bad Rotenfels (Festhalle). Eingeladen ist auch das SWR-Fernsehen.

Nach der Demonstrationsfahrt am 1. Juni sind weitere gemeinsame Veranstaltungen der Initiativgruppen in Planung. Ziel ist es, durch die verschiedenen Veranstaltungen folgenden Forderungen Nachdruck zu verleihen:

  • Effektive und häufigere Kontrollen (Lärm und Geschwindigkeit) durch die Ordnungsorgane auch in der Nacht und auch in Bezug auf „rollende Diskos“
  • Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte für Verbrennungsmotoren in allen Gängen und Drehzahlbereichen
  • Politische Berücksichtigung der empfohlenen und wiederholt zum Schutz der Gesundheit reduzierten Lärmgrenzwerte der WHO
  • Bei Reduktion von Grenzwerten durch den Gesetzgeber: Verpflichtung zur (lärmmindernden) Nachrüstung von älteren Fahrzeugen
  • Forcierung von verkehrsberuhigenden Maßnahmen
  • Werben für „sanften Tourismus“ in den Naherholungs-/ Feriengebieten
  • Einführung der Halterhaftung wie z.B. in Österreich

Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich gerne an die Mitglieder der FWG Loffenau wenden um nähere Informationen zu den geplanten Treffen und Aktionen zu erhalten.

[1] Weltgesundheitsorganisation Regionalbüro für Europa: „WHO präsentiert neue Erkenntnisse zu Gesundheitsfolgen von Verkehrslärm in Europa”, unter:

http://www.euro.who.int/de/media-centre/sections/press-releases/2011/03/new-evidence-from-who-on-health-effects-of-traffic-related-noise-in-europe